Es ist wirklich nicht leicht, Fainne zu mögen: Das junge irische Mädchen scheint widerborstig, es faucht die Leute an, zischt und schnaubt, wenn ihm etwas nicht passt. Ganz alleine wächst es bei seinem Vater Ciaran, einem Zauberer und verhinderten Druiden, im Irland des 19. Jahrhunderts auf. Fainne ist außerdem das Kind einer verbotenen Verbindung, denn Ciaran ist der Halbonkel seiner geliebten Niamh gewesen. Sie hatten sich über alle Hindernisse hinweggesetzt, um zusammensein zu können. Doch eigenartigerweise hat sich Niamh eines Tages umgebracht, indem sie sich von einem Felsen ins Meer gestürzt hat.
Fainne erhält von ihrem Vater eine Ausbildung zur Zauberin, doch mit der Anweisung, ihre Kräfte nur zum Guten zu nutzen. Als ihr Vater schwer krank wird, kümmert sich ihre Großmutter, die böse Zauberin Lady Oonagh, um Fainnes weitere Ausbildung. Sie hat ihre ganz eigenen Gründe, aus Fainne eine ausgezeichnete Zauberin zu machen: Fainne soll später in Sevenwaters wohnen, dem Zuhause ihrer Mutter Niamh. Mit dieser Familie hat Lady Oonagh noch ein Hühnchen zu rupfen, denn einst besiegten die Menschen von Sevenwaters Lady Oonagh. Sie verlor fast alle ihre Zauberkräfte. Nun soll Lady Oonaghs Rache fürchterlich sein und Fainne die feingeschliffene Waffe dazu.
Fainnes einziger Freund ist ein Junge vom fahrenden Volk, Darragh. Er mag sie trotz ihrer aufbrausenden, manchmal hochmütigen Art und nimmt sie freundlich in seine Familie auf. Auch als Fainne in Sevenwaters ist und von ihrer bösen Großmutter gezwungen wird, der Familie zu schaden, besucht er sie treu.
In Sevenwaters bereitet man sich zu der entscheidenden Schlacht vor: Es geht um “die Inseln”, die den Iren heilig sind, da sie Feenvolk und die uralten Wesen ihrer alten Religion beherbergen. Vor vielen Jahren hatten die Briten diese Inseln erobert und als Stützpunkt genutzt, nicht wissend, welch magische Bedeutung die Inseln für die Iren haben. Eine alte Prophezeihung sagt, dass ein Kind aus beiden Völkern einmal die Inseln für die Iren zurückerobern wird. Alle Hoffnungen liegen nun auf Johnny, Fainnes Vetter, der irische und britische Wurzeln hat. Doch Lady Oonagh arbeitet durch Fainne an der Niederlage der Iren….
Das Hörbuch Das Kind der Stürme hat mir, wie die beiden Vorgänger der Sevenwaters Trilogie (“Die Tochter der Wälder” und “Der Sohn der Schatten”) sehr gut gefallen. Juliet Marillier versteht es wunderbar, interessante Figuren zu schaffen, ob gut oder auch entsetzlich böse. Vor allem die Frauengestalten jeder Folge sind sehr stark, aber auch ganz unterschiedlich: Da gibt es gute, aufopfernde Frauen, aber auch entschiedene und selbstbewusste und eben auch die schwierige Fainne, die von ihrer hexenhaften Großmutter beherrscht wird und ständig an sich selbst zweifelt.
Die Handlung ist wirklich spannend und keineswegs vorhersehbar: Denn auch Prophezeihungen können mitunter falsch gedeutet werden und sich ganz anders erfüllen als man denkt.
Tanja Geke liest dieses Hörbuch ausgezeichnet vor und schafft es tatsächlich, jeder einzelnen Figur eine eigene Stimme zu geben, ob alte keckernde Hexe oder junges verzweifeltes Mädchen, befehlsgewohnter Krieger oder kleiner Junge. Ein absolutes Hörvergnügen für alle Fans von Magie, Familiensagas und einem Hauch Romantik.
Download von Audible.de
Sprecher: Tanja Geke
Spieldauer: 26 Std. 27 Min. (ungekürzt)
Veröffentlicht: 2011